Digitales Abschalten

Ein Thema, das mich immer mal wieder umtreibt: Digitales Abschalten. Ein Bericht zur Mediennutzung in Deutschland scheint das Thema mal wieder an die Oberfläche zu spühlen. Einerseits gibt es da den längeren, aber lesenswerten, Artikel von SRF. Einige Experten (darunter auch wieder mal Lutz Jäncke) kommen zu Wort und beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.

Wer für sich schon entschieden hat, dass zuviel Technik im Spiel ist, für den hat Ferri Abolhassan es recht gut auf den Punkt gebracht. Seine Tipps (etwas gekürzt):

Tipps – So gelingt die Balance
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Klingt vielleicht paradox, aber es gibt ein paar nützliche Apps die dabei helfen, unsere digitale Mediennutzung objektiv zu reflektieren: iPhones haben jetzt seit iOS12 die Funktion „Bildschirmzeit“. Sie wertet die Nutzung genau aus, zeigt wie viel Zeit wir mit welcher App verbringen, wie oft wir unser Smartphone einschalten, wie viele Nachrichten wir erhalten und erlaubt uns, Limits zu setzen oder per Touch eine begrenzte Auszeit zu nehmen – etwa in Meetings oder beim Abendessen mit der Familie

Einfach, aber effektiv: Push-Nachrichten abstellen. WhatsApp, Facebook und LinkedIn muss ich nicht sofort öffnen, wenn es blinkt, piept oder vibriert. Posts von Freunden oder Geschäftspartnern liken oder kommentieren kann ich genauso gut etwas später tun, wenn ich wirklich Zeit dafür habe

Analoge Zonen einrichten wie die Kaffeeküche im Büro, das Schlafzimmer oder den Esstisch daheim. Hier kann man gut auf Smartphones und Tablets verzichten. Muss man nur mit allen Beteiligten vernünftig besprechen

Verzicht üben, das Smartphone einfach mal bewusst in der Tasche lassen, beim Meeting, Sonntagsspaziergang, Restaurantbesuch, Sport oder dem gemeinsamen Ausflug. Auch im Urlaub oder an Feiertagen kann man mal drauf verzichten. Fällt anfangs vielleicht schwer, aber sobald man merkt, dass es auch mal ohne geht, ist schon viel gewonnen

Sehr gewöhnungsbedürftig, soll aber ebenfalls helfen: Bildschirmfarbe auf schwarz-weiß stellen. Das bremst wohl die Lust, ständig auf das farbenfrohe Handydisplay schauen. Nebenbei schont es den Akku. Geht beim iPhone ganz leicht. Und soll bei Android-Handys demnächst über die Wellbeing-Funktion „Wind down“ eingestellt werden können

Der ultimative Tipp: Einfach mal abschalten! Version light: in den Flugmodus gehen. Für Geübte: ganz ausschalten. Ja, auch dafür gibt’s eine Taste an jedem Smartphone, Tablet oder Laptop. 😉

Bücher können dabei helfen, den richtigen Weg zu finden: etwa „Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt“ oder „Mindful Tech – How to bring balance to our digital lives“.

auch der Rest des Artikels ist lesenwert!
via: Linked-In

Tap on – Tap off

Opal card readerBis jetzt war ich ja recht skeptisch, was Projekte wie Trioplus angeht, aber 3 Wochen Echtzeit-Einsatz in Grossagglomerationen wie Sydney und Brisbane haben mich überzeugt: Tap on – Tap off ist der Weg, wie man heute Fahrscheine löst. Man steigt in Bus, Zug, Fähre, Tram ein und hält seine Card (sei das nun OPAL in Sydney oder eine andere Karte anderswo) an die Registrierstation (prinzipiell ginge das ja mit jedem RFID-Chip, da gibt’s also noch Entwicklungspotential). Verlässt man das Verkehrsmittel hält man’s wieder hin (tap off) und der Fahrpreis wird angezeigt und belastet. Soweit so gut.

Das hat schon mal viele Vorteile (vor allem für Wenigfahrer und Touristen – kein Tarifdschungel, kein falsches Einteigen). Aber der eigentliche Clou folgt ja danach. Steigt man innerhalb 60 Minuten in ein anderes Verkehrsmittel wird automatisch die Fahrt verlängert, geschieht die Nutzung Offpeak ist es günstiger, es gibt day-, week- und monthcap – also eine Obergrenze, mehr bezahlt man nicht, Sonntags ist die die cap besonders günstig. Dann gibt’s da und dort noch eine Art Gamification des System (man kann sie Auszeichnungen holen, die bspw. eine Vergünstigung bringen). Alles geschieht automatisch, Ich muss mich nicht mehr um einen Fahrschein kümmern, ich kriege immer die günstigste Variante, auch wenn ich mich spontan umentscheide und das im Fall von Sydney über eine Strecke von bis zu 120 km (!!!). Also liebe SBB, ZVV, BLS usw… es ist nicht so schwierig die Zukunft schon da zu haben, und wenn wir schon das beste und modernste öffentliche Transportsystem haben, wäre auch ein entsprechendes Ticketingsystem schön, oder?

PS. Ja ich weiss, damit hinterlasse ich dem Verkehrsunternehmen wertvolle Spuren, aber ich erhalte ja auch etwas dafür, oder?

PPS. Ich bin ein begeisterter GA-Kunde und würde es ungern missen (wäre aber wohl die logische Folge einer Einführung).

Bildcredit: By Maksym Kozlenko [CC BY-SA 4.0  (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons