Tap on – Tap off

Opal card readerBis jetzt war ich ja recht skeptisch, was Projekte wie Trioplus angeht, aber 3 Wochen Echtzeit-Einsatz in Grossagglomerationen wie Sydney und Brisbane haben mich überzeugt: Tap on – Tap off ist der Weg, wie man heute Fahrscheine löst. Man steigt in Bus, Zug, Fähre, Tram ein und hält seine Card (sei das nun OPAL in Sydney oder eine andere Karte anderswo) an die Registrierstation (prinzipiell ginge das ja mit jedem RFID-Chip, da gibt’s also noch Entwicklungspotential). Verlässt man das Verkehrsmittel hält man’s wieder hin (tap off) und der Fahrpreis wird angezeigt und belastet. Soweit so gut.

Das hat schon mal viele Vorteile (vor allem für Wenigfahrer und Touristen – kein Tarifdschungel, kein falsches Einteigen). Aber der eigentliche Clou folgt ja danach. Steigt man innerhalb 60 Minuten in ein anderes Verkehrsmittel wird automatisch die Fahrt verlängert, geschieht die Nutzung Offpeak ist es günstiger, es gibt day-, week- und monthcap – also eine Obergrenze, mehr bezahlt man nicht, Sonntags ist die die cap besonders günstig. Dann gibt’s da und dort noch eine Art Gamification des System (man kann sie Auszeichnungen holen, die bspw. eine Vergünstigung bringen). Alles geschieht automatisch, Ich muss mich nicht mehr um einen Fahrschein kümmern, ich kriege immer die günstigste Variante, auch wenn ich mich spontan umentscheide und das im Fall von Sydney über eine Strecke von bis zu 120 km (!!!). Also liebe SBB, ZVV, BLS usw… es ist nicht so schwierig die Zukunft schon da zu haben, und wenn wir schon das beste und modernste öffentliche Transportsystem haben, wäre auch ein entsprechendes Ticketingsystem schön, oder?

PS. Ja ich weiss, damit hinterlasse ich dem Verkehrsunternehmen wertvolle Spuren, aber ich erhalte ja auch etwas dafür, oder?

PPS. Ich bin ein begeisterter GA-Kunde und würde es ungern missen (wäre aber wohl die logische Folge einer Einführung).

Bildcredit: By Maksym Kozlenko [CC BY-SA 4.0  (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons